Interviews

Irinas Tierhilfe & Tierschutzverein PentruCaini

Leidenschaftliches Engagement
Entspannt liegt Hündin Anni auf der Bank und genießt ihre zweite Chance. 2022 wurde sie von einem freilaufenden Hund angefallen und schwer verletzt. „Die Ärzte hatten sie schon aufgegeben, aber wir haben gespendet und dafür gekämpft, dass Anni weiterleben darf“, sagt Bianca Engel. Seit 14 Jahren unterstützt die 47-jährige „Irinas Tierhilfe“ und den Tierschutzverein PentruCaini. Ab 2013 widmete sie sich der Rettung spanischer und ungarischer Hunde, seit 2020 bewahrt sie rumänische Hunde vor den Tötungslagern.

„Unsere Hauptaufgabe ist der nachhaltige Tierschutz“, erklärt Engel. Dazu gehören Hundekastrationen im Ausland, die Übermittlung gefährdeter Hunde nach Deutschland und die Vermittlung an einen neuen Besitzer. „Das ist in der Theorie allerdings einfacher als in der Praxis.“ Denn wenn jemand einen Hund aus dem Ausland adoptierten möchte, muss er zuerst eine Selbstauskunft ausfüllen. Ist diese positiv, folgen eine Vorkontrolle und das Kennenlernen mit dem Hund. „Da die Hunde meist in Pflegestellen in der Region untergebracht sind, muss dann zeitnah eine Entscheidung getroffen werden“, sagt Engel.

Vermittlung und Betreuung sind zeitintensiv und komplex, doch das stört Engel nicht. „Es kann schon mal vorkommen, dass ich zwei bis drei Stunden am Tag am Handy bin, um einen Hund ein besseres Leben zu ermöglichen.“ Seit einem Besuch in einem sogenannten Tierheim in Rumänien ist ihr das ein Anliegen: „Da werden 20 bis 30 Hunde in einen Raum gesperrt und ihrem Schicksal überlassen“, erzählt sie. Während die Tiere in Deutschland im Tierheim ein weitgehend geregeltes Leben führen, werden die Hunde in Rumänien rasch in sogenannte „Kill shelter“ gebracht und dort getötet – egal ob Welpe oder Hund.

Wie viele Hunde die Tierschützerin über die Jahre insgesamt vermittelt hat, kann sie nicht genau sagen. Wichtig ist ihr, dass die meisten Adoptionen erfolgreich verliefen und nur wenige Hunde zurückgegeben wurden.

Engel macht weiter – mit viel Herzblut: „Ich werde die Tierhilfe auf gar keinem Fall aufgeben, aber auf Dauer bin ich für eine Zusammenarbeit zwischen Tierheim und Tierschutzverein.“ Hilfsanfragen hat sie täglich, Platz hingegen weniger. „Ich helfe gerne, aber ich kann leider nicht jeden Hund aufnehmen.“